Unsicherheit im Team erkennen und lösen: Wie Auftritt und Teamkultur zusammenhängen
„Ich dachte, ich bin das Problem“
Über Unsicherheit im Auftritt und im Team
„Ich dachte, ich bin das Problem.“
Ein Satz, den wir in Trainings erstaunlich oft hören. Er kommt meist leise, oft in einer Reflexionsrunde und manchmal erst am zweiten Tag. Dieser Satz zeigt, wie tief Verunsicherung sitzen kann. Das betrifft nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Teams.
Unsicherheit im Team ist kein Einzelfall. Sie entsteht dort, wo Kommunikation unklar bleibt, wo Erwartungen unausgesprochen sind und wo Menschen das Gefühl haben, sich entweder beweisen oder schützen zu müssen. In solchen Momenten wird deutlich: Es geht nicht nur um Fachliches. Es geht um Wirkung, Vertrauen und Sichtbarkeit.
Wenn Auftritt und Teamgefühl zusammenhängen
In einem unserer Trainings schilderte eine Teilnehmerin ihre Unsicherheit bei Präsentationen. Sie sprach von zitternden Händen, Blackouts und dem Drang, sich möglichst schnell wieder zu setzen. Erst später im Gruppengespräch wurde klar: Die Ursache lag nicht nur bei ihr. Rückmeldungen aus dem Team fehlten. Blickkontakte blieben aus. Die Atmosphäre war angespannt. Das, was als individuelles Problem erschien, war tatsächlich Ausdruck eines ungeklärten Teamklimas.
Solche Situationen zeigen, wie stark individuelle Auftrittskompetenz und Teamkultur zusammenhängen. Wer sich in einer Gruppe nicht sicher fühlt, kann selten souverän auftreten. Wer sich nicht traut, sichtbar zu sein, kann kaum Einfluss auf das Gruppengeschehen nehmen.
Wirkung lässt sich verändern, gemeinsam
In Trainings von Team for you legen wir großen Wert darauf, beide Ebenen sichtbar zu machen. Es geht um die persönliche Wirkung ebenso wie um die teambezogene Kommunikation. Erst wenn beides zusammen gedacht wird, kann sich echte Entwicklung entfalten.
Viele Teilnehmende erkennen in diesen Prozessen, dass sie nicht allein sind mit ihren Unsicherheiten. Dass ähnliche Erfahrungen auch bei anderen vorkommen. Und dass Unsicherheit nicht einfach ein persönliches Defizit ist. Sie ist häufig das Ergebnis von unausgesprochenen Erwartungen oder einem fehlenden kommunikativen Fundament im Team.
Katrin Borrmann arbeitet in solchen Momenten gezielt mit Stimme, Körpersprache und Präsenz. Florian Daumüller öffnet den Raum für Teamprozesse, Rollenklarheit und gemeinsames Verstehen. Daraus entsteht ein Trainingsklima, in dem Veränderung nicht eingefordert, sondern erlebt wird.
Sicherheit ist ein Prozess
Es genügt nicht, Unsicherheit mit Appellen zu begegnen. Menschen brauchen keine gut gemeinten Ratschläge, sondern Erfahrungsräume. Sie brauchen die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Teams brauchen den Rahmen, in dem ehrliche Rückmeldungen möglich werden und neue Erfahrungen als Team getragen werden können.
In unseren Formaten ist genau das erlebbar. Nicht über Theorie, sondern durch konkretes Tun, durch Beobachtung, durch Feedback und durch kleine Veränderungen im Verhalten. Oft verändert sich dadurch die Atmosphäre im Raum. Plötzlich wird zugehört, verstanden, gelächelt. Die Teamwirkung beginnt sich zu wandeln.
Fazit
Unsicherheit verschwindet nicht von allein. Sie verändert sich dann, wenn Menschen sich sicher fühlen dürfen. Wenn Vertrauen entsteht. Wenn Klarheit über Rollen, Kommunikation und Wirkung geschaffen wird.
Wer in einem Team sitzt, in dem Sätze wie „Ich dachte, ich bin das Problem“ ausgesprochen werden, hat die Chance, etwas zu verändern. Nicht allein, sondern gemeinsam. Und manchmal beginnt das mit einem Gespräch, das bisher gefehlt hat.