„Ist doch nicht mein Problem“ Wie ein Satz Teamkultur und Zusammenarbeit beeinflusst
Was dieser eine Satz über Zusammenarbeit, Haltung und über Teamkultur verrät
„Ist doch nicht mein Problem.“
Ein Satz, der oft beiläufig fällt. Im Vorbeigehen, im Meeting, im Gespräch unter Kolleg*innen.
Manchmal laut, manchmal nur gedacht. Manchmal ironisch. Und manchmal bitter ernst.
Was nach Alltag klingt, sagt mehr, als es scheint.
Denn: Dieser Satz ist kein Einzelfall, er steht für eine Haltung.
Zwischen Abgrenzung und Rückzug
„Ist doch nicht mein Problem“ klingt zunächst nüchtern. Klar. Vielleicht sogar pragmatisch.
Doch wer genauer hinhört, erkennt: Hier zieht sich jemand zurück. Aus der Verantwortung, aus dem Kontakt, aus dem gemeinsamen Gestalten.
Was wie Selbstschutz wirkt, ist oft Ausdruck von Frust. Von Überforderung.
Oder von der Erfahrung, dass Mitdenken, Mitfühlen und Mittragen nichts verändern.
Was bedeutet es, wenn dieser Satz zur Normalität wird?
So ein Satz entsteht nicht einfach aus Gedankenlosigkeit.
Er ist oft Reaktion auf zu viele Situationen, in denen:
- Kritik nicht willkommen war.
- Verantwortung abgeschoben wurde.
- Zuhören keine Wirkung hatte.
- Engagement unbeachtet blieb.
„Ist doch nicht mein Problem“ ist dann kein Zeichen von Gleichgültigkeit, sondern ein Symptom von Enttäuschung. Von innerer Kündigung.
Und manchmal auch: ein stiller Protest.
Was macht das mit Teamkultur?
Wenn dieser Satz Alltag wird, hat er Wirkung:
- Er trennt. Denn er sagt: Ich bin raus.
- Er blockiert. Denn er verhindert Entwicklung.
- Er entmutigt. Denn er signalisiert: Es lohnt sich nicht, sich einzubringen.
So entsteht ein Arbeitsumfeld, in dem Menschen sich abschotten, Teams nebeneinander statt miteinander arbeiten und Verantwortung nur noch formal verteilt ist.
Wirkung zählt – auch ohne Absicht
Viele, die solche Sätze sagen, wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden.
Kein Streit. Kein Drama. Einfach nur den Job machen.
Doch der Effekt ist größer:
- Andere fühlen sich allein gelassen.
- Konflikte werden verschleppt statt geklärt.
- Vertrauen wird leise, aber stetig abgebaut.
Und irgendwann fragt sich jede*r: Wofür mache ich das hier eigentlich noch?
Was brauchen Teams stattdessen?
Nicht mehr Harmonie. Nicht mehr Meetings. Nicht mehr Soft Skills.
Sondern: mehr Raum für echte Begegnung.
- Für Kritik, die gehört wird.
- Für Verantwortung, die gemeinsam getragen wird.
- Für Haltung, die nicht trennt – sondern verbindet.
Die Frage dahinter: Wie will ich wirken?
Gerade in stressigen Momenten lohnt es sich, innezuhalten:
- Wie spreche ich mit anderen – und warum?
- Was sende ich aus – auch nonverbal?
- Was will ich eigentlich bewirken – und was löse ich tatsächlich aus?
Diese Fragen sind unbequem.
Aber sie machen den Unterschied … zwischen Rückzug und Verbindung.
Zwischen Haltung und Haltungslosigkeit.
Haltung braucht Beziehung
In unserer Arbeit sehen wir immer wieder, wie schnell sich Wirkung verändert –
wenn Menschen nicht einfach nur „funktionieren“ sollen, sondern sich zeigen dürfen.
Wenn Feedback nicht als Angriff erlebt wird, sondern als Einladung zur Entwicklung.
Wenn Haltung nicht zum Schutzschild wird, sondern Ausdruck von Bewusstsein und Kontakt.
Florian Daumüller schafft Reflexionsräume, in denen Menschen ihre Wirkung ehrlich und mit Verantwortung betrachten ohne Druck, aber mit Tiefe.
Katrin Borrmann bringt Teams über Stimme, Präsenz und Körpersprache zurück ins Spüren:
Wie wirke ich auf andere? Was sende ich aus – und was davon ist mir überhaupt bewusst?
Denn genau dort beginnt Veränderung:
Nicht durch Abgrenzung, sondern im echten Kontakt zwischen Menschen.